Liebstedt, 08.11.2024 (lifePR) – Der Frieden ist weltweit gefährdet. Der Kongress „Frieden und Dialog“ 2024 in Liebstedt vermittelte, wie sich globale Konflikte durch Verständigung und gemeinsame Lösungsansätze entschärfen lassen. 

„Krieg, Krieg, Krieg liegt in der Luft.“ Das stellte der Menschenrechtsaktivist Ralph Boes unmissverständlich in einem Vortrag auf dem Kongress „Frieden und Dialog“ auf der Ordensburg Liebstedt fest. Unter Verweis auf die „für uns lebensbedrohliche Kriegsproblematik“ plädierte er für einen „Great Reset von unten“ und machte als Problem aus, „dass wir laut Grundgesetz der Souverän sind, in Wirklichkeit aber nichts zu sagen haben“. Ein Great Reset von oben sei längst im Gange. Dieser würde den Frieden gefährden, indem das Grundgesetz und der Anstand in der Politik völlig außer Kraft gesetzt seien. Wer diesbezüglich Kritik äußere oder einfach nur eine andere Meinung vertrete, dem würden einfach die Konten gesperrt. Boes erklärte sein Vorhaben, durch eine Volksabstimmung das Grundgesetz zur Verfassung zu erheben und so den Reset von unten so zu gestalten, dass man nicht in einen Konflikt mit dem Staat gerate, sondern die Ideale des Staates zu verwirklichen beginne.

Insgesamt etwa 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren vom 25. bis 27. Oktober 2024 aus ganz Deutschland zu der Veranstaltung nach Thüringen angereist, um sich gemeinsam für eine friedlichere Zukunft stark zu machen. Die von der Gesellschaft zur Förderung guten Lebens organisierte Veranstaltung bot Gelegenheit, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen, inspirierende Vorträge zu hören, Vorstellungen, Ideen, Strategien zu hinterfragen und den Weg des Dialogs als Mittel für dauerhaften Frieden zu erkunden.

Marion Schneider, Hauptorganisatorin des Kongresses, betonte, wie wichtig es sei, gerade in der heutigen Zeit zusammenzukommen, den Dialog zu fördern und der Ausgrenzung entgegenzustehen, um globale Konflikte durch Verständigung und gemeinsame Lösungsansätze zu entschärfen. Freiheit sei Bedingung für Frieden, betonte Marion Schneider. Nur wenn man sich frei unterhalten und austauschen könne, ließe sich eine friedliche Welt erreichen. In aller Entschiedenheit stellte sie fest: „Wir wollen keinen Krieg!“ Nein zum Krieg heiße Ja zu Dialog und Freiheit. „Wir müssen mutig werden“, erklärte sie und forderte ein Ende der Kriegspropaganda mit den Worten: „Nein, wir machen nicht mehr mit!“

Zu den hochkarätigen Rednern im Festsaal der Burg gehörten bekannte Persönlichkeiten wie der Friedensaktivist Reiner Braun, der Philosoph Prof. Dr. Reinhard Hesse, der Arzt Prof. Dr. Klaus-Dieter Kolenda, die Publizistin Christiane Reymann, der evangelische Theologe und Historiker Dr. Thomas A. Seidel und der ehemalige Bundeswehroffizier Florian Pfaff, die in ihren Vorträgen verschiedene Aspekte des Friedens beleuchteten.

Diese Vorträge bildeten einen wesentlichen Bestandteil des Kongresses und verdeutlichten die Bandbreite der Themen, die im Fokus der Diskussionen standen: von der geopolitischen Analyse bis hin zu den subtileren Formen der Manipulation in den heutigen Informationskriegen. Der Friedenskongress bot damit nicht nur Raum für Dialog, sondern auch für das Erkennen neuer Formen der Bedrohung für Frieden und Demokratie in einer zunehmend vernetzten Welt.

Ein weiteres Element des Kongresses waren interaktive Workshops und Diskussionsrunden, die Möglichkeiten boten, sich aktiv in den Dialog einzubringen. In kleineren Gruppen wurde intensiv über Themen wie ziviler Ungehorsam, alternative Protestformen und die Rolle von Bildung im Friedensprozess diskutiert.

Ein Höhepunkt des Friedenskongresses 2024 waren die Podiumsdiskussionen, die Perspektiven auf die Friedensarbeit boten. Dabei kam auch der erfahrene Friedensaktivist Reiner Braun zu Wort. Als langjähriger Generalsekretär des International Peace Bureau (IPB) und engagierter Verfechter der globalen Friedensbewegung beleuchtete er die internationalen Zusammenhänge von Rüstungswettläufen, militärischen Interventionen und den geopolitischen Interessen der Großmächte, die den Frieden weltweit gefährden würden. Durch seine Erfahrung in der Abrüstungsarbeit und seine Kontakte zu globalen Friedensnetzwerken konnte Braun praktische Beispiele erfolgreicher Friedensinitiativen vorstellen und die Teilnehmer zu weiterem Engagement motivieren. „Raketen sind Magneten!“ Deswegen komme es darauf an, Raketenstationierungen in Deutschland unbedingt zu verhindern.

Kunst und Kultur sorgten zum Kongress für Momente des Innehaltens und der Reflexion. Mit seiner Installation „aufrecht“ konfrontierte der Erfurter Bildhauer Gernot Egwald Ehrsam schon im Burghof die Kongressbesucher. Der Künstler wollte Betrachter seiner Skulpturen darin bestärken, mit Aufrichtigkeit in die Welt zu gehen und sich miteinander zu verbinden. Zudem erklärte er einem breiten Publikum das von ihm kreierte „Weltherz“.

Der streitbare Kabarettist und Satiriker Uli Masuth widmete sich dem Thema Wahrheit und Politik. Die Darbietungen von Diether Dehm und Michael Letz reichten von Klassikern der Friedensbewegung bis hin zu eigenen Kompositionen, die das Publikum mit ihrer Botschaft der Solidarität und des Widerstands gegen Ungerechtigkeit bewegten.

Der Liedermacher Tino Eisbrenner gab Einblicke, wie Künstler mit unterschiedlichen Standpunkten in der heutigen Zeit zusammenfinden und zusammenwirken können und wie es gelingt, Brücken zu bauen. Mit seinen Liedern brachte er die Hoffnung auf eine friedliche Welt in eindringlichen Texten und Melodien zum Ausdruck. Pure Lebensfreude verbreitete er in einem gemeinsamen und spontan eingeübten Zusammenspiel mit der Sängerin Corinna Gehre aus Jena.

Dass in kriegerischen Zeiten durchaus auch friedliche Zusammenarbeit möglich ist, berichtete Prof. Dr. Reinhard Hesse. Bei seiner Teilnahme an einer OSZE-Wahlbeobachtungsmission in Bosnien und Herzegowina erlebte er, wie Amerikaner, Ukrainer, Russen, Weißrussen und Vertreter vieler weiterer Nationen zusammenwirkten. Dabei sei Krieg kein Thema gewesen, sondern man habe vernünftig zusammengearbeitet. Anhand dieses positiven Beispiels forderte der Redner, der Kriegslogik eine Friedenslogik entgegenzusetzen. Das bedeute, grundsätzlich gesprächsbereit zu bleiben.

Marion Schneider fasste in ihrer Abschlussrede zusammen: „Frieden beginnt im Kleinen, bei jedem Einzelnen von uns. Dieser Kongress hat gezeigt, dass wir gemeinsam Großes bewirken können, wenn wir den Mut haben, miteinander zu reden und zuzuhören.“

Der nächste Friedenskongress in Liebstedt findet im Oktober 2025 statt.

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