Offener Brief: Duffy schreibt sich ihr Martyrium von der Seele
Sängerin Duffy macht in einem offenen Brief alles publik, was sie über ihre Entführung und Vergewaltigung preisgeben möchte.
Die britische Sängerin Duffy (35, „Well, Well, Well“) wurde unter Drogen gesetzt, entführt und vergewaltigt. Das machte sie bereits Ende Februar via Social Media bekannt, weil sie sich „nicht mehr verstecken“ wollte. Wer ihr das angetan hat, sagt sie bis heute nicht und auch das Jahr, in dem sie dieses Martyrium über sich ergehen lassen musste, lässt sie nach wie vor offen.
Dafür hat sie sich jetzt viele schlimme Details und beeindruckende Gedanken in einem knapp sieben Seiten langen Brief von der Seele geschrieben. Veröffentlicht hat sie diesen auf der Homepage „Duffy Words“ – inklusive einer vorangestellten Warnung an zartbesaitete Seelen, nicht weiterzulesen.
Die Gründe für die Auszeit
„Ein Jahrzehnt“ habe sie damit verbracht, sich aus dem „Verstecken, Nicht-Reden“ zu befreien. „Ich bin verletzt worden, und es wäre gefährlich gewesen, von diesem verletzten Ort aus zu sprechen, bevor ich mich bereit fühlte“, erklärt sie die lange Zeit, in der sie untergetaucht war, weil sie diese für die Verarbeitung brauchte. Lange habe sie sogar davon geträumt, ihre Identität komplett zu ändern, um ein neues Leben beginnen zu können. Auf die Bühne zurückzukehren und mit einer „erfundenen Geschichte“ ihre Auszeit zu erklären, hätte sie sich nicht vorstellen können. Auch das habe es schwergemacht.
Neben all den verständlichen Gründen, nennt sie aber auch einen ziemlich erschütternden, warum sie solange nicht über das Erlebte sprechen wollte: „Da ich noch kein richtiges Privatleben oder eine eigene Familie hatte, wollte ich meine Geschichte nicht öffentlich enthüllen, weil es mein zukünftiges Liebesleben hätte behindern können. Das ist nicht gerade die Werbung, die ich vor der Begegnung mit der Liebe meines Lebens wollte.“ Sie machte sich tatsächlich „Sorgen für immer Single zu sein“.
Ein Geburtstag vor vielen Jahren
So kam es zu dem Trauma: „Es war mein Geburtstag, ich wurde in einem Restaurant unter Drogen gesetzt, dann wurde ich vier Wochen lang unter Drogen gesetzt.“ Sie sei in ein Flugzeug gestiegen und ins Ausland gereist. „Ich wurde in ein Hotelzimmer gebracht, und der Täter kam zurück und vergewaltigte mich. Ich erinnere mich an den Schmerz und den Versuch, im Zimmer bei Bewusstsein zu bleiben, nachdem es passiert ist“, schreibt Duffy.
„Ich saß noch einen Tag bei ihm fest, er sah mich nicht an, ich sollte hinter ihm hergehen, ich war ein wenig bei Bewusstsein und zurückgezogen. Ich hätte von ihm entsorgt werden können. Ich dachte darüber nach, in die Nachbarstadt zu fliehen, als er schlief, aber ich hatte kein Geld und ich hatte Angst, dass er die Polizei auf mich hetzen würde, weil ich weggelaufen war, und dass sie mich vielleicht als vermisste Person aufspüren würden“, so Duffy weiter.
„Ich weiß nicht, wie ich die Kraft hatte, diese Tage zu ertragen, aber ich spürte die Gegenwart von etwas, das mir half, am Leben zu bleiben. Ich flog mit ihm zurück, ich blieb ruhig und so normal, wie es in einer solchen Situation möglich war, und als ich nach Hause kam, saß ich da wie ein Zombie. Ich wusste, dass mein Leben in unmittelbarer Gefahr war, er hatte Andeutungen gemacht, dass er mich töten wollte“, beschreibt sie die Situation nach der Rückkehr.
„Der Täter hat mich in den vier Wochen in meiner eigenen Wohnung unter Drogen gesetzt, ich weiß nicht, ob er mich in dieser Zeit dort vergewaltigt hat, ich erinnere mich nur an das Herumfahren mit dem Auto in der Fremde“, erinnert sie sich. Nachdem sie wieder zu Hause war, sei jemand, den sie kannte, zu ihrem Haus gekommen und habe sie auf dem Balkon sitzen sehen, in eine Decke gewickelt, ins Leere starrend. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich nach Hause gekommen bin“, so Duffy.
„Die erste Person, der ich Monate später davon erzählte, war eine Psychologin, eine führende Expertin im Vereinigten Königreich für komplexe Traumata und sexuelle Gewalt“, so Duffy. Es folgte eine langjährige Verarbeitungsphase. Die Vergewaltigung habe ihr ein Drittel ihres Lebens gestohlen. Und wenn sie mit diesen offenen Zeilen ihre „Zukunft zerstöre“, tue sie es „um meine Vergangenheit zu ehren“.
Warum sie es jetzt veröffentlicht
Warum sie das alles jetzt publik macht, erklärt sie ebenfalls: „Ich kann nur hoffen, dass meine Worte als eine momentane Ablenkung oder vielleicht sogar als ein Trost dienen, dass man aus der Dunkelheit herauskommen kann“, schreibt die Künstlerin mit Verweis auf die aktuelle Situation infolge der Corona-Pandemie. „Jetzt ist es wichtiger denn je, über die Auswirkungen nachzudenken, die wir aufeinander haben“, so Duffy. Die gemeinsame Krise werde eine große Veränderung bringen, „ein neues Verständnis und eine neue Wertschätzung von Freiheit und menschlicher Verbindung“, glaubt sie. Dennoch könne nur die Zeit über Verluste hinwegtrösten.
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