Die Netflix-Serie „Adolescence“ soll zu Aufklärungszwecken an allen weiterführenden Schulen in Großbritannien gezeigt werden. Das soll laut einer Pressemitteilung von Netflix mithilfe eines für Schulen designten Streamingdienstes verwirklicht werden. Auch der britische Premierminister Keir Starmer (62) setzte sich demnach für die Initiative des Streamingdienstes ein, die britische Serie den Schülern zugänglich zu machen.

„Bahnbrechende Show“

Starmer traf sich am Montag in der Downing Street mit „Adolescence“-Co-Schöpfer Jack Thorne (46) und Jugendschutzorganisationen zu einem Rundtischgespräch. Er selbst habe die Serie mit seinem Teenager-Sohn und seiner Teenager-Tochter angesehen. Das Drama, das Themen wie Online-Radikalisierung, Mobbing und toxische Männlichkeit thematisiert, habe ihn „schwer getroffen“.

Zudem betonte er, wie wichtig die Initiative zur Serie sei. Ein „offenes Gespräch über die Veränderungen in ihrer Kommunikation, die Inhalte, die sie sehen, und die Gespräche, die sie mit Gleichaltrigen führen“, sei essenziell. Damit könnten Teenager „bei der Bewältigung der heutigen Herausforderungen und beim Umgang mit bösartigen Einflüssen“ unterstützt werden, so Starmer. Zur Realitätsbezug der Serie erklärte er: „Nur wenn wir zuhören und von den Erfahrungen junger Menschen und Wohltätigkeitsorganisationen lernen, können wir die Probleme angehen, die diese bahnbrechende Show aufwirft.“

Das möchte Co-Schöpfer Jack Thorne erreichen

Damit beantwortete er eine Frage von Thorne, der mit Stephen Graham (51) die Serie schuf. „Wir wollten die Frage stellen, wie wir diese wachsende Krise aufhalten können“, wird er in der Pressemitteilung zitiert. Weiter führte er demnach aus: „Dass wir nun die Möglichkeit haben, das Thema in die Schulen zu tragen, übersteigt unsere Erwartungen.“ Er hoffe, es führe zu Gesprächen zwischen Lehrern und Schülern, vor allem aber unter den Schülern selbst.

„Adolescence“ brachte sich auch durch den Erfolg ins Gespräch: In Deutschland steht die Miniserie weiterhin auf Platz eins der Netflix-Seriencharts. Auch international behauptete sie sich: In 71 Ländern soll sie am ersten Wochenende nach Veröffentlichung auf der Spitzenposition Platz genommen haben. Zudem sammelte sie laut Netflix in den ersten zwei Wochen bereits über 66 Millionen Aufrufe.

Die Erfolgsserie rückt den 13-jährigen Protagonisten Jamie Miller in den Fokus, der des Mordes an seiner Mitschülerin Katie beschuldigt wird. Neben der Tat geht die Serie auch auf die Ursachen für das Verhalten des Teenagers ein – und damit auch Online-Communitys, soziale Isolation und Frauenfeindlichkeit.

(paf/spot)

Bild: Die Netflix-Serie mit Owen Cooper sollen zukünftig alle Schüler an weiterführenden Schulen in Großbritannien sehen können. / Quelle: Cr. Courtesy of Netflix © 2024