Die Dolomiten sind bei Skifahrern seit Jahrzehnten beliebt. In den letzten Jahren machen sich in den Sommermonaten vermehrt Wanderer und Mountainbiker die großzügig ausgebaute Infrastruktur der Region zunutze. Den ganzen Sommer über laufen mehr als 120 Lifte im Zusammenschluss der zwölf Dolomiti-Supersummer-Liftgebiete, was in Summe für mehr als 3.000 Quadratkilometer Fläche zum Mountainbiken sorgt. Im Rahmen der Dolomiti Bike Galaxy sollten Bergliebhaber wie Mountainbiker folgende Touren kennen.

Kaum ein Weg durch die Dolomiten ist so legendär wie die Umrundung des Sellamassivs. Die als „Sellaronda“ bekannte Strecke lässt sich auf zwei Arten bewältigen: mit oder gegen den Uhrzeigersinn. Je nach Ausdauer, Fitness und Erfahrung empfiehlt sich die eine oder die andere Variante. Denn während mit dem Uhrzeigersinn dank der gut integrierten Liftanlagen lediglich 370 Höhenmeter mit dem Drahtesel zu bewältigen sind, warten in die andere Richtung etwas mehr 1.000 Höhenmeter darauf, bezwungen zu werden.

In beiden Fällen starten Mountainbikerinnen und Mountainbiker von einem der vier um das Sellamassiv herum gelegenen Täler: Gröden, Alta Badia, Arabba und Val di Fassa. Im Uhrzeigersinn nimmt die Tour etwa fünf bis neun Stunden in Anspruch, wer sie entgegen des Uhrzeigersinns meistern möchte, plant mit sechs bis neun Stunden Fahrzeit. Dabei passieren sie unterschiedliche Wege – von befestigten Straßen bis Singletrails bietet die Sellaronda alles, was das Mountainbike-Herz begehrt. Dazu zählen auch 27 entlang der Route verteilte Fahrrad-Verleihe und -Services sowie 20 E-Bike-Ladestationen. Bis 24. September ist die Strecke in beide Richtungen noch für Mountainbiker geöffnet.

Durch das Reich des König Laurin auf den Spuren der Schlern-Hexen

Ebenfalls im Uhrzeigersinn als auch dagegen lässt sich die neu in den Dolomiti Supersummer integrierte Schlern-Rosengarten Ronda fahren. Wie auf der Sellaronda sind auch hier Lifte des Weges. Weil die Strecke allerdings deutlich länger ist, nimmt sie auch mehr Zeit in Anspruch: Fast elfeinhalb Stunden Fahrzeit sollte man für die anspruchsvolle Tour um die majestätischen Berge Schlern und das Bergmassiv Rosengarten einplanen. Gegen den Uhrzeigersinn sind es sogar fast 15 Stunden.

Berühmt ist die Südtiroler Gegend zwischen Schlern und Rosengarten nicht zuletzt für ihre vielen Sagen: So sollen einst die Wetterhexen vom Schlern im Clinch mit dem Zwergenkönig Laurin gelegen haben, der über den von ihm angelegten Rosengarten herrschte. Im heutigen Naturpark liegt auch der Kesselkogel, mit 3.004 Metern der höchste Gipfel des Rosengartens. Auf und neben den Spuren der alten Sagen fügen sich die rund 80 Kilometer mit bzw. 94 Kilometer gegen den Uhrzeigersinn ins traumhaft schöne Dolomitenpanorama ein.

Mit dem Mountainbike quer durch die Dolomiten

All das können auch Kurzentschlossene bis 5. November erleben – auch nach Ende September bleiben einzelne Lifte in verschiedenen Gebieten offen. Ein Saisonpass mit unbegrenztem Zugang zu allen Liften der zwölf Dolomiti-Supersummer-Berggebiete kostet 390 Euro für Erwachsene, ein Fünf-Tage-Pass 160 Euro und ein Drei-Tage-Pass 120 Euro. Beim Einsatz der beiden letzten Pässe ist man sogar etwas flexibel: Ihre Gültigkeit beläuft sich auf vier Tage beim Drei- und sieben Tage beim Fünf-Tage-Pass. Tageskarten kosten pro Erwachsenem 56 Euro. Die Preise für Jugendliche sind 30 Prozent günstiger und Kids bis acht Jahre (nach dem 1. Januar 2015 geboren) sind gratis dabei – für letzte dürften die beiden Mountainbike-Touren allerdings noch etwas zu anspruchsvoll sei.

(elm/spot)

Bild: Bergab oder bergauf? In den Dolomiten ist die Flexibilität dank gut ausgebauter Infrastruktur enorm. / Quelle: Dolomiti Supersummer/Harald Wisthaler