Noch Schneller, noch umkämpfter, noch gefährlicher: So wird in aller Regel die IndyCar-Serie im Vergleich zur Königsdisziplin, der Formel 1, beschrieben. Aufgrund von geradlinigeren Strecken sind dort noch höhere Geschwindigkeiten möglich, Überholmanöver sind dementsprechend riskanter.
Zur kommenden Saison wird sich auch Michael Schumachers (56) Sohn Mick (26) in der US-amerikanischen Automobilrennserie beweisen dürfen. Das Team IndyCar-Rahal Letterman Lanigan Racing (RLL), bei dem Talk-Legende David Letterman (78) Miteigentümer ist, nahm den 26-Jährigen unter Vertrag. Für Schumacher Jr., der 2021 und 2022 für das Haas F1 Team an der Formel-1-Weltmeisterschaft teilnehmen durfte, ist es der erste Ausflug in die IndyCar-Serie. Dass der Wechsel keine Seltenheit und mitunter eine attraktive Chance darstellt, bewiesen schon einige namhafte Größen des Motorsports.
Juan Pablo Montoya
Der kolumbianische Rennstar Juan Pablo Montoya fuhr ab 2001 in der Formel 1 und war dort zunächst für Williams, später für McLaren und bis 2006 aktiv. Gewinnen konnte er die Weltmeisterschaft zwar nie, 2002 und 2003 wurde er aber jeweils WM-Dritter. Weltmeister in beiden Jahren, wie könnte es anders sein, wurde Micks Vater Michael Schumacher. Nach anschließenden sieben Jahren als NASCAR-Fahrer ging es für Montoya ab 2014 dann in die IndyCar-Serie, der er bis 2017 treu blieb. Sein bestes Ergebnis erzielte er dort in seiner zweiten Saison, als er Gesamtzweiter wurde.
Nigel Mansell
Den wohl ungewöhnlichsten Karriereschritt legte der Brite Nigel Mansell hin. Nach zwölf Jahren als Formel-1-Fahrer gewann er 1992 die Weltmeisterschaft und wechselte unmittelbar danach, also als amtierende F1-Champ, in die US-Serie (die damals noch den Namen CART trug). Der hollywoodreife Twist: Dort gewann er gleich in seinem ersten Jahr die Meisterschaft und krönte sich zum bislang ersten und einzigen Träger dieses Doppeltitels.
Jacques Villeneuve
Jacques Villeneuve, der kanadische F1-Weltmeister von 1997, startete vor seiner F1-Karriere bereits in CART. Er gewann dort 1995 sowohl die Meisterschaft als auch das Indianapolis 500 – also den Höhepunkt im Rennkalender der IndyCar-Serie. 2014 kehrte er für einen Gaststart bei Indy 500 zurück, bis zuletzt fuhr er noch in der NASCAR Whelen Euro Series.
Takuma Sato
Der Japaner Takuma Sato war zwischen 2002 und 2008 als F1-Pilot für mehrere Rennställe aktiv und wechselte danach dauerhaft in die IndyCar-Serie, wo er bis heute Rennen bestreitet. Dort wurde er zu einer echten Größe und gewann zweimal die Indy 500, was vor ihm und seither noch keinem asiatischen Rennfahrer gelang.
Romain Grosjean
Nach einem schweren Unfall beim Großen Preis von Bahrain 2020 verließ Romain Grosjean nach acht Jahren als Stammfahrer die Formel 1 und stieg 2021 in die IndyCar-Serie ein. Er entwickelte sich besonders auf Straßenkursen zu einem Podiumskandidaten und fuhr unter anderem für Dale Coyne, Andretti Autosport und später Juncos Hollinger. Auch er ist immer noch aktiv und wird im kommenden Jahr unter anderem gegen Mick Schumacher antreten.
(stk/spot)
Bild: Mick Schumacher freut sich bereits auf die kommende Herausforderung in der IndyCar-Serie. / Quelle: cristiano barni/Shutterstock.com