Eine Ehe mag enden, doch manche Bindungen halten ein Leben lang. Rebecca Gayheart beweist das gerade auf beeindruckende Weise. Die 54-Jährige hat in einem sehr persönlichen Essay für „The Cut“ offenbart, wie sie sich seit der ALS-Diagnose ihres Ex-Mannes Eric Dane (53) für dessen Versorgung einsetzt. Das Paar hatte sich 2018 nach zehn Jahren Ehe getrennt.
Der „Grey’s Anatomy“-Star hatte im April öffentlich gemacht, dass er an der unheilbaren Nervenkrankheit leidet. Amyotrophe Lateralsklerose, auch als Lou-Gehrig-Syndrom bekannt, zerstört nach und nach die Nervenzellen in Gehirn und Rückenmark. Die Betroffenen verlieren schrittweise die Fähigkeit zu sprechen, zu essen, zu gehen und schließlich selbstständig zu atmen. Medikamente können den Verlauf lediglich verlangsamen – Heilung gibt es keine.
„Sie können weiter beantragen, ich werde weiter ablehnen“
Gayheart hat die Koordination von Danes medizinischer Versorgung übernommen. Keine leichte Aufgabe, wie sie schreibt: „Allein das Gesundheitssystem zu durchschauen ist eine Sache für sich – die Krankenversicherung lehnt erst einmal ab, was man beantragt, dann muss man Widerspruch einlegen und wieder neu beantragen.“ Was die Schauspielerin dabei erlebte, klingt haarsträubend: Als sie häusliche Pflege beantragen wollte, habe eine Versicherungsmitarbeiterin zu ihr gesagt: „Sie können weiter beantragen, und ich werde weiter ablehnen.“
Gayheart ließ sich davon nicht einschüchtern. „Ich dachte mir: ‚Oh? Das wirst du bereuen.‘ Ich habe es mir zur Mission gemacht“, schreibt sie. Nach zwei Widerspruchsverfahren wurde die Pflege schließlich genehmigt. Heute wird der „Euphoria“-Darsteller rund um die Uhr von Pflegekräften betreut.
Manchmal springt sie selbst ein
Die Betreuung ist in 21 Schichten aufgeteilt. Doch nicht immer sind alle besetzt. „Es gibt Zeiten, in denen Schichten nicht abgedeckt sind, also übernehme ich sie“, erklärt Gayheart. Kürzlich habe sie eine Zwölf-Stunden-Schicht nicht vollständig übernehmen können. Sie musste Freunde von Dane um Hilfe bitten, die der Bitte gerne nachkamen.
Mit ihrer Therapeutin habe sie viel darüber gesprochen, dass manche ehemalige Freunde aber auch aus ihrem Leben verschwunden seien: „Die meisten Menschen sind in so einer Situation nicht gut, weil sie so belastend ist. Es ist nicht einfach für die Leute.“ Dennoch trage sie niemandem etwas nach, der nicht aufgetaucht sei.
(mia/spot)
Bild: Eric Dane und Rebecca Gayheart bei einem gemeinsamen Auftritt. / Quelle: Sara De Boer/INSTAR/ddp images